Dauerstrom für smarte Lösungen

Kolumne ET Licht, Peter Schwägli, ELEKTRON AG

Früher war es einfach. Man montierte eine Leuchte auf dem Lichtmast und schaltete das Licht ein und aus. Auftrag erfüllt. Heute sieht die Situation anders aus. Der Lichtmast von morgen nimmt eine neue Rolle ein: Das Licht wird noch oben sein – doch «der Auftrag» umfasst weit mehr.

Der Lichtmast und damit die öffentliche Beleuchtung ist prädestiniert, um als Trägerinfrastruktur für smarte Applikationen genutzt zu werden. Das flächendeckende Strassenbeleuchtungsnetz ist sehr gut ausgebaut – vom Zentrum bis in die kleinsten Quartiere. Um das Potenzial der bestehenden Beleuchtungsinfrastruktur in Zukunft auszuschöpfen, müssen schon heute die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Doch was bedeutet das? Welche Entscheidungen fallen jetzt an, um für morgen gerüstet zu sein?

Smarte Lösungen wie beispielsweise Ladestationen für Elektromobilität oder Sensoren aller Art benötigen Dauerstrom – nicht nur in der Nacht. Doch spätestens, wenn der Lichtmast 24/7 mit Spannung versorgt wird, entsteht ein Dilemma: Die Leuchten müssen weiterhin in Abhängigkeit der Dämmerung geschalten werden.

Deshalb ist es sinnvoll bereits heute bei der Sanierung vernetzte Leuchten einzusetzen. Diese können gesteuert werden und somit auch permanent unter Strom sein. Doch für diese Umrüstung braucht es ein Konzept, ein Masterplan für die Betreiber - und etwas Zeit. So steht man in ein paar Jahren nicht vor dem Dilemma, Leuchten bereits nach ein paar 1000 Stunden Betriebszeit wieder austauschen zu müssen.

Zusätzlich hat der Leuchtenmarkt mit der Hardware-Entkopplung der Sensoren und Kommunikationsbausteine durch das Zhaga-Stecksystem einen entscheidenden Schritt gemacht. Ohne Austausch der Leuchte können Sensoren, Gateways oder Controller einfach angebracht oder ausgetauscht werden. Dies ermöglicht eine ressourcenschonende und bedarfsgerechte Aufrüstung der Infrastruktur. Gleichzeitig fördert die herstellerübergreifende Standardisierung die Entwicklung vielfältiger Sensoren auf dem Markt.

Eines ist sicher: Es wird nicht DEN Lichtmast der Zukunft geben. Dafür sind die Bedürfnisse von Gemeinden und Städten zu unterschiedlich und dynamisch. Aber die Lichtmaste werden überall konstant unter Spannung sein. Genau dafür schaffen wir heute bei der Sanierung von Beleuchtungsinfrastrukturen mit vernetzten Leuchten die Basis.

Auch erschienen in: ET Licht 08-2019

Autor:

Peter Schwägli, Geschäftsführer für den Bereich Smart City und Licht

Peter Schwägli ist seit rund sechs Jahren bei der ELEKTRON AG tätig. Als Mitglied der Fachgruppe 52 der SLG (Strassentunnel und -unterführungen) sowie des VSS engagiert er sich für eine kundengerechte Weiterentwicklung in Richtung vernetzte Beleuchtungsinfrastruktur.

ELEKTRON AG, 8804 Au (ZH)

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