Herisau – Interact City Kunde seit erster Stunde und Vorreiter mit dem neuen Multisensor im Einsatz
«Sönd wöllkomm» - in der Appenzeller Ausserrhoder Gemeinde, die mit gezielter Lichtsteuerung viel Strom spart
Mitten in der appenzellischen Hügellandschaft mit Blick auf den Säntis treffen wir in Herisau Thomas Schmid. «Sönd willkomm», begrüsst uns Thomas, der «Liechtmensch» der Gemeinde, der seinem Übernamen alle Ehre macht. Herisau nimmt schweizweit seit Jahren eine Vorreiterrolle im Bereich der öffentlichen Beleuchtung ein. So nutzte die Gemeinde Interact City bereits, als das Lichtmanagementsystem unter dem Namen CityTouch neu auf den Markt kam – vor neun Jahren. Heute setzt die Appenzeller Gemeinde als erste überhaupt den neuen Multisensor ein. Um noch mehr Strom zu sparen, und die Lichtverschmutzung auf ein Minimum zu reduzieren.
Herisau verbindet die Vorzüge von Tradition und Moderne – in jeder Hinsicht. Seit Jahren treu der Luma-Leuchtenfamilie verbunden, sind die Strassenzüge der Gemeinde gesäumt mit dem beliebten Leuchttyp. Die in den letzten Jahren installierten Luma gen2 sind alle mit Interact City Lichtcontrollern (OLC) ausgestattet und werden je nach Einsatzort mit einem von 14 unterschiedlichen Dimmprofilen gesteuert. Thomas erzählt im Interview, dass sie seit dem Einsatz der Lichtsteuerung CityTouch (heute Interact City) vor rund zwölf Jahren die Stromkosten um weitere rund 20% reduzieren konnten - zusätzlich zu den Einsparungen durch dem Wechsel auf LED. Doch damit noch nicht genug: Mit Einsatz vom Multisensor geht Herisau noch einen Schritt weiter, und möchte die vielen Nebenstrassen, die keinen Durchfahrtsverkehr haben, nur noch dann beleuchten, wenn es notwendig ist.
Im Interview mit Thomas Schmid
Thomas Schmid kümmert sich seit neun Jahren um die Sanierung und Digitalisierung der öffentlichen Beleuchtung in Herisau. Mit viel Passion, die spürbar wird, wenn er über die Möglichkeiten im Bereich der öffentlichen Beleuchtung spricht. «Unser Ziel ist es durch die Sanierung Strom zu sparen, und natürlich die Lichtverschmutzung zu verringern». Und dafür setzt sich Thomas jeden Tag ein.
Wie werden die anderen Strassenleuchten gesteuert?
Die restlichen Leuchten werden mit Interact City mit Dimmprofilen gesteuert. Wir haben vierzehn unterschiedliche Dimmkalender im Einsatz, beispielsweise für Fusswege, Fussgängerstreifen, «Vor»-Fussgängerstreifen, vielbefahrene Kreuzungen, Hauptstrassen mit/ohne Busverkehr, Nebenstrassen, Quartierstrassen sowie auch für spezielle Veranstaltungen, wie beispielsweise das Sommernachsfest, wo wir für das Feuerwerk herunterdimmen. Zudem unterscheiden wir natürlich nach Wochentagen und Wochenende. Wir dimmen genau soweit herunter, dass wir immer noch die Normen erfüllen. Bei Fussgängerstreifen oder Kreuzungen bleibt die Beleuchtung immer auf 100%, um die Sicherheit jederzeit zu gewährleisten.
Zum Thema Lichtverschmutzung: Gibt es keine Rückmeldungen von Anwohner:innen, dass das Ein- und Ausschalten der Multisensoren stört?
(Lächelt) Sie haben es gar nicht bemerkt, dass die Steuerung anders ist, wir haben keine Rückmeldungen erhalten, was immer ein gutes Zeichen ist. Man muss sich wirklich darauf achten. Und auch dann sieht man es nur, wenn man zu Fuss unterwegs ist.
Multisensor – der Name lässt es erahnen: Ein Sensor mit mehreren Funktionen…
Da warte ich schon drauf (Lacht). Das ist ganz klar die Zukunft. Leuchten, die zusätzlich als kleine Wetterstationen dienen um zu sehen, ob es gefroren ist. So könnte ich den Winterdienst direkt aufbieten um «Salzen» zu gehen. Auch spannend wäre natürlich eine WLAN-Funktion für im Zentrum, damit wir ein lokales WLAN anbieten können.
Ihr saniert bereits seit 2007 auf LED – könnt ihr bald wieder «von vorne beginnen»?
Ja du hast recht. Wir sind tatsächlich bereits dabei, die ersten LED-Leuchten wie Iridium oder Modalux auszutauschen, die bereits 14-15 Jahre alt sind. Damit wir sie nicht wegwerfen müssen, montieren wir diese nicht-vernetzten LED-Leuchten an Strassenzügen, die noch längere Zeit nicht mit dem intelligenten System ausgerüstet werden. Damit wir dort auch bereits die Stromkosten um rund 50% senken können. Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, sonst müssten wir die Leuchten entsorgen.
Projektbilder
Projektdaten
Einsatzgebiet
Gemeinde Herisau, Haupt-, Neben-, und Quartierstrassen
1849 Lichtpunkte – rund 48% bereits auf LED saniert
Leuchten
Luma Leuchtenfamilie in verschiedenen Ausführungen
Steuerung
Interact City (flächendeckend)
Multisensoren
Eagle Eye