«Wir probieren gerne neue Entwicklungen wie Interact City aus und sind sehr offen dafür. Am Schluss profitieren wir ja davon.»
Die Werke am Zürichsee betreuen als Energieversorger die öffentliche Beleuchtung der Gemeinden Erlenbach, Zollikon und Küsnacht. Das bedeutet rund 5500 Lichtpunkte entlang dem rechten Zürichseeufer. Die meisten davon beleuchten Quartierstrassen. «Unsere Leute draussen sind am Aufrüsten. Wir haben schon länger angefangen, nur noch Leuchten mit Zhaga-Schnittstellen zu bestellen», erzählt Andreas Ausborn (Bereichsleiter Strom) im Interview. Neben der laufenden, etappenweisen Sanierung auf LED gehen sie aber noch einen Schritt weiter, und haben sich für den Einsatz vom Lichtmanagementsystem Interact City entschieden.
Im Interview mit Andreas Ausborn, Bereichsleiter Strom, Werke am Zürichsee
Wie viele Leuchten betreut ihr in euren Gemeinden?
Wir betreuen rund 5500 Leuchten, die wir bereits alle in unserem GIS erfasst und in Interact importiert haben. Davon sind bis jetzt rund 270 online, das heisst mit Interact vernetzt und werden darüber gesteuert. Dazu kommen jetzt fortlaufend neue Leuchten, die direkt mit den OLCs montiert geliefert und von uns montiert werden.
Welche Vorteile haben die LED-Leuchten der neusten Generation für euch?
Durch die Zusammenarbeit mit den drei Gemeinden sind wir auf die unterschiedlichen Anforderungen sensibilisiert. Zum Beispiel bei der Beleuchtung von speziellen Zonen oder dem Wunsch nach besonderen Leuchtentypen. Heute haben wir die Möglichkeit, zum Beispiel mit dem Backlight-Raster das Licht klar nach hinten abzugrenzen, das konnten wir früher mit den alten LED-Leuchten nicht. Auch setzen wir tendenziell auf tiefe Lichtströme und Dimmlevel, und berücksichtigen natürlich auch die geltenden Normen. Mit diesen neuen Möglichkeiten haben wir im Vergleich zu früher viel weniger negative Rückmeldungen aus der Bevölkerung.
Wieso fiel der Entscheid auf Interact City?
Wir haben uns Anfang 2021 CityTouch angeschaut und bestellt. Mit der Ankündigung von Interact City haben wir uns dafür entschieden, gleich darauf zu warten. So wurden wir zum Pilotkunden. Wir testen gerne neue Entwicklungen und sind sehr offen dafür. Am Schluss profitieren wir ja davon.
Wie ist der erste Eindruck?
Sehr gut – von der Oberfläche her und der Bedienung ist alles sehr einfach und intuitiv – und trotzdem nicht so, dass man Funktionseinschränkungen hat. Normalerweise ist es doch so, dass man auf einer simplen Oberfläche auch nicht viel machen kann, aber bei Interact ist das anders. Ich denke die meisten Leute sind sich heute daran gewöhnt, ein solches webbasiertes System zu bedienen
Wie verlief der Datenimport?
Wir pflegen alle Daten in unserem GIS, von wo aus die Brennstellen importiert wurden. Marco (Anm. ELEKTRON) ist jetzt noch dabei, die letzten Feinheiten zu erledigen und dann passt alles. Für den Unterhalt und die Wartung haben wir seit Anfang Jahr noch ein separates Tool, das aber über die Beleuchtung hinausgeht – wir planen damit auch den VK- und TS-Unterhalt.
Welche Funktionen schätzt ihr am meisten?
Zum Beispiel die automatischen Störungsmeldungen: Damit erfahren wir sofort, wenn eine Leuchte defekt ist, gar nicht brennt oder einen Fehler hat. Aus Unterhaltssicht kann man so natürlich viel schneller reagieren, als wenn man auf eine Meldung aus der Bevölkerung warten muss und jeder denkt «de ander seits».
Hauptsächlich verwenden wir Interact aber für die Anpassung der Dimmkalender für die verschiedenen Strassenzüge, oder vielleicht im Ausnahmefall sogar mal um eine Leuchte separat anzusteuern. Wir haben in unserem Versorgungsgebiet eine anspruchsvolle Kundschaft, wo wir manchmal auch einen Kompromiss machen müssen, wenn es das System zulässt und von der Norm her möglich ist.
Wisst ihr schon, wie ihr die Dimmprofile nutzen möchtet?
Bis anhin haben wir in der Nacht jede zweite Leuchte ausgeschaltet. Das ist jetzt natürlich überflüssig. Heute lösen wir das mit Dimmprofilen und können im Extremfall auf 10-20% runterdimmen, anstatt sie komplett auszuschalten. Das reicht normalerweise aus, um sich als Fussgänger auf einem Weg zurechtzufinden.
Was ist der Hauptgrund dafür, dass ihr auf möglichst tiefe Dimmniveaus setzt?
Hauptsächlich wegen den Anwohnern, gerade bei einer Beleuchtungssanierung verändert sich auch das Ambiente einer Strasse. Ein wichtiger Faktor für uns ist auch die Lichtfarbe: Früher haben wir noch alles mit 4000 K gemacht. Heute setzen wir konsequent auf 3000 K. Es ist sogar ein Thema, noch ein bisschen wärmer zu gehen auf 2700 K. Für die Gemeinden ist das Thema Lichtfarbe ebenfalls wichtig und sie sind damit auch schon auf uns zu gekommen. Entsprechend gehen wir auf diese Bedürfnisse ein und erfüllen somit auch gleich noch weitere Anforderungen wie Umweltverträglichkeit und Lichtemissionen. Ein guter Effekt ist auch hier wieder eine bessere Akzeptanz bei den Anwohnern.
Projektbericht lesenHabt ihr neben Interact City schon andere Steuerungen getestet?
Ja wir haben schon einige unterschiedliche, bewegungsabhängige Steuerungen im Einsatz, unter anderem Eagle Eye an einer Strasse mit Tempo 50, am Dorfrand. Wir freuen uns natürlich auch drauf, wenn sich dieses System dann in Interact integrieren lässt. Es ist geplant die bewegungsabhängige Steuerung auch noch an weiteren Strassen einzusetzen.